Headhunter vs. Recruiter – wo liegt der Unterschied

Unternehmen, die Personal suchen, die haben ein Ziel: Sie wünschen sich qualifizierte Fachkräfte und das im bestenfalls kostengünstig. Um diese Aufgabe zu lösen, stehen den Betrieben unterschiedliche Maßnahmen zur Verfügung. In Verbindung mit der Suche nach einem geeigneten Mitarbeiter, um eine Schlüsselposition zu besetzen, kommt oft ein Joker ins Spiel „Executive Search“, bei dem Top-Kandidaten aktiv und direkt angesprochen werden.

Recruiting & Headhunting werden oft als synonym verwendet

Oft werden die Begriffe Recruiting und Headhunting als synonym verwendet, da stellt sich die Frage, ob dies genau dasselbe ist. Zunächst einmal muss aufgezeigt werden, dass beide in vielerlei Hinsicht sehr unterschiedlich sind.

Bild: Einstellung, Job, Arbeitsplatz ; Bildquelle: geralt via Pixabay.com

Was ist „hiring“ oder „recruiting“?

Rekrutierung lässt sich am besten als der umfassende Prozess der Suche, nach den richtigen Kandidaten aus einem Pool von Arbeitssuchenden definieren, um offene Stellen im Unternehmen zu besetzen. Daher geht es bei der Rekrutierung vor allem darum, vakante Stellen im Unternehmen mit qualifizierten und passenden Kandidaten zu besetzen.

Dies beinhaltet einen umfassenderen Prozess der Beschaffung, Überprüfung, Rekrutierung und Auswahl von Kandidaten für das Unternehmen, bei dem ein Personalvermittler oder ein Team von Personalvermittlern und Einstellungsmanagern zusammenarbeiten.

Wird der Begriff „Rekrutierung“ verwendet, ist damit im Allgemeinen nicht die Rekrutierung des Top-Managements gemeint. Wie bereits erwähnt, wird der Begriff hauptsächlich für die Besetzung der unteren Ränge und nicht für die Besetzung der obersten Führungspositionen verwendet.

Die an der Rekrutierung beteiligten Personen dienen häufig als Bindeglied zwischen dem Arbeitgeber und den Stellensuchenden und erbringen ihre Dienste für beide Parteien.

Was ist Headhunting?

Am besten ist dies durch ein Beispiel zu erklären: Salil Parekh ist CEO von Infosys. Bevor er als CEO zu Infosys kam, war er stellvertretender CEO von Capgemini, einem anderen Softwaretechnologieunternehmen. Wie hat Herr Parekh den Job als CEO von Infosys bekommen? Was hier passierte, war, dass Salil Parekh von Infosys abgeworben wurde, um das Softwaretechnologiegeschäft anzuführen.

Dieser Übergang kam zustande, weil Herr Parekh bereits als Mitglied der Konzernleitung von Capgemini überaus bekannt war und als stellvertretender CEO die Geschäfte leitete. Damals wurde er von Infosys abgeworben. So wurde seine Erfahrung in der zweitwichtigsten Führungsposition bei dem Softwaretechnologieunternehmen zu einer begehrten Fähigkeit für Headhunter bei Infosys. Sie waren sich sicher, dass er perfekt dafür geeignet war, das Unternehmen als Topmanager zu führen.

Vereinfacht ausgedrückt wird Headhunting auch als Executive Search bezeichnet und wird oft mit dem Scouting- und Rekrutierungsprozess von Personen für die Top-Management-Positionen in der Organisation in Verbindung gebracht. Headhunting beschreibt im Wesentlichen den Prozess, exklusive oder hochqualifizierte Kandidaten für Spitzenpositionen zu finden.

Daher ist Headhunting ein exklusiver Prozess, der auf die Einstellung von ein oder zwei Spitzenkräften für das Unternehmen beschränkt ist, im Gegensatz zur Rekrutierung, die normalerweise eine Masseneinstellungskampagne ist.

Headhunting ist eher ein proaktiver Prozess, bei dem Unternehmen auch oft externe Headhunter zur Hilfe nehmen. Da Headhunter meist gut vernetzt sind, ist es sinnvoll hier auch den regionalen Aspekt zu berücksichtigen. So ist ein Headhunter in Frankfurt für ein in Frankfurt ansässige Unternehmen oft besser geeignet, da er hier wahrscheinlich besser vernetzt ist.

Zusammenfassung des Unterschieds zwischen Headhunting und Recruiting

Headhunter identifizieren und sprechen auf der Basis der Stellenbeschreibungen, die von den Auftraggebern erstellt wurden, Kandit:innen direkt an und örtern im Gespräche deren Bereitschaft ihre Wirkungsstelle zu wechseln – ggf. wird diese aktiviert. Recruiting umfasst den gesamten Prozess einer Stellenkonzeption. Das beginnt bei dem Personal-Marketing, zieht sich über den Research weiter bis hin zu Interviews und der Evaluierung der wechselbereiten Kandit:innen. Das Recruiting nimmt einen wichtigen Teil des Prozesses ein, aber dennoch sind in dieser Hinsicht viele HR- und Marketing-spezifische Prozessschritte zu beachten.

Headhunting: Der Headhunter muss nicht nur über umfassende und gute Kenntnisse der Branche sowie des Kandit:innen-Marktes verfügen, sondern er muss zugleich das richtige Fingerspitzengefühl aufweisen, wenn es um die Direktansprache der Kandit:innen handelt.

Recruiting: Recruiter setzen auf die Proaktivität der Kandit:innen, die im Idealfall dazu führt, dass diese sich selbst bewerben. Sofern der Kandit:in über die Direktansprache angeworben wird, dann muss zumeist ein Stück mehr Überzeugungsarbeit geleistet werden.

Fehlten früher die Möglichkeiten, um über den digitalen und somit diskreten Weg mit den Kandit:innen Kontakt aufzunehmen, so hat sich das heute geändert. Das verpönte Image der Headhunter hat sich mittlerweile in Luft aufgelöst und sie müssen nicht mehr mit einem „schlechten Image“ kämpfen.